Hilfe im Lockdown und Neustart in Peru

Mit viel Elan startete am 1. März 2020 das zehnte Kindergartenjahr in unserem Projekt. Drei Wochen später war alles geschlossen: Kindergarten, Schulen, Comedor. Der Lockdown in Peru dauerte ganze zwei Jahre. Während dieser Zeit wurden in unserem Projekt Lebensmittelpakete an unsere Kinder bzw. ihre Familien  verteilt. Der Unterricht fand über Fernseher und Laptops statt, unsere Schulkinder kommen jedoch großteils aus Randsiedlungen, wo es noch keinen Strom gibt. Professor Elvis konvertierte also sämtliche Lernprogramme für 11 Schulstufen auf sein Handy und verteilte diese dann einzeln an die Kinder. Das funktionierte sehr gut, da Handys in Peru billig sind. Nahezu alle Schülerinnen und Schüler konnten die Klassen positiv abschließen. Auch die Kindergartenkinder wurden fleißig mit Lernprogrammen für daheim eingedeckt. Trotzdem blieb natürlich vieles auf der Strecke, vor allem im emotionalen, sozialen Bereich. Mit riesiger Euphorie wurden dann endlich am 1. März 2022 wieder alle Bildungseinrichtungen geöffnet! Der Neustart erwies sich vor allem mit den Kleinkindern als sehr schwierig: sie waren teils verängstigt, überfordert, aggressiv und mussten mit viel Geduld zu einem normalen Miteinander in der Gruppe angeleitet werden. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort, vor allem das Team im Kindergarten, leistete in dieser herausfordernden Zeit hervorragende Arbeit mit viel persönlichem Engagement.
So geht das Arbeitsjahr dem Ende zu und wir können zufrieden auf einen aufwendigen, aber geglückten Neustart zurückblicken.

(U. Krabichler)

Vier neue Laptops dank Spenden!

Die Freude ist groß: Viele Hände haben zusammengeholfen, um diese längst notwendige Anschaffung zu ermöglichen. Den Startschuss ergab der Reingewinn des Kerzenverkaufes anlässlich der Primiz von Hannes Lackner aus Reith. Zwei weitere Geräte finanzierte ein Vortrag in der neuen Bücherei in Niederndorf vor einem sehr aufmerksamen Publikum sowie eine private Spende. Der Reither Flohmarkt lieferte mit Spenden durch das Kuchenbuffet und Standlgeld den letzten Teil der offenen Rechnung. Viele fleißige Kuchenbäcker sowie Kuchen-Genießerinnen halfen zusammen, um den Kindern in Peru ein Stück Zukunft zu schenken.

Während zwei ganzer Jahre waren in Peru alle Schulen geschlossen, Home-Office hieß für die vielen Kinder aus den Armenvierteln: lernen via Handy. Den Lehrstoff konnten sie bewältigen, der Umgang mit PC fehlt  aber völlig, wo es nicht einmal elektrischen Strom gibt. Damit ist vielen ein weiterer Bildungsweg nach der Pflichtschule versagt. Das ändert sich jetzt, wo zum Lernen statt einem Gerät nun vier neue Laptops zur Verfügung stehen!

Ein großes, tiefes Danke an die vielen, vielen offenherzigen Menschen, die durch ihren Beitrag ein großes Zeichen der Solidarität und der Hoffnung auf Zukunft gesetzt haben!

(U. Krabichler)

Endlich wieder Besuch aus Österreich in Peru, Samuels Eindrücke:

Meine Tage im Projekt (Juli 2022) 

Im Juli 2022 durfte ich das Projekt „Tras las huellas de Cristo“ besuchen und zwei Wochen lang mithelfen. Ich konnte dabei sein bei der täglichen Essensausgabe im Comedor, den Nachhilfe- und Lernstunden in der Bibliothek und den Workshops für Mütter (Kochen und Handwerksarbeiten). Ein gesichertes Mittagessen für die Kinder und jemand, der bei den Hausaufgaben helfen kann, ist für die Familien eine große Hilfe. Außerdem bietet das Projekt den Kindern einen Ort, wo sie Kind sein dürfen und sich miteinander treffen können. Die Workshops für Mütter ermöglichen den Frauen durch den Verkauf der erzeugten Produkte ein kleines Einkommen. Mithelfen konnte ich ebenfalls beim dringend notwendigen Englischunterricht, welcher in den Schulen in Peru viel zu kurz kommt. Auch bei den Aufführungen im Kindergarten und bei Ausflügen mit den Kindern war ich dabei. In den zwei Wochen durfte ich im Haus der Familie Gallegos (Miriam, Urbano, Elvis) wohnen, welche das Projekt vor Ort leitet und mich sehr herzlich aufgenommen hat. Ich konnte das Projekt als eine lebendige Organisation kennenlernen, die den Kindern ein besseres Leben ermöglicht, die ihnen die Chance bietet, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihren Talenten nachzugehen.  

(S. Schnallinger)